Ein schönes Blumenbeet im Hofgarten
Eine Wunderbare Blumenvielfalt

Stadtgärtnerei Kempten

Danke für die Blumen

Einfach wunderbar, wie es in Kempten blüht. Die schönen Blumen und Pflanzen prägen das Kemptener Stadtbild. Dass dies so ist, ist nicht selbstverständlich.

Für die wunderschöne Blumen- und Pflanzenpracht verantwortlich ist Norbert Klein, Leiter Anzucht und Ausbildung, mit seinem über 30-köpfigen Team der Abteilung „Grünpflege" der Stadtgärtnerei Kempten. Die prachtvollen Ergebnisse sind an vielen Orten in Kempten zu bestaunen.

Dafür ein großes Dankeschön!

Ein INterview mit Norbert Klein, Durchgeführt von Valentin Christ

Kempten aus Sicht der Stadtgärtnerei

Norbert Klein beim Blumengießen im Hofgarten

Valentin Christ: Herr Klein, darf man Sie zu Ihrem Beruf beglückwünschen?

Norbert Klein: (Lacht.) Ach, ich weiß nicht. Aber wenn Sie so fragen: Doch, ich denke, ich und auch die Kolleginnen und Kollegen haben wirklich eine schöne Arbeit, die glücklich macht.

VC: Was gehört denn alles zum Job des Stadtgärtners?

NK: Wir sind für die Anzucht der Gewächse und das Einpflanzen, aber auch für Mäharbeiten, Baumfällungen oder die Pflege der städtischen Grünanlagen zuständig. Herzstück und Keimzelle unserer Tätigkeit ist die mitten in der Stadt gelegene Gärtnerei. Man kann sich das wie ein riesiges Gewächshaus vorstellen: Die optimale Temperatur für die Pflanzen liegt bei 18 bis 27°C. Im Sommer kann es hier aber auch bis zu 47°C heiß werden.

Norbert Klein und ein Mitarbeiter setzten kleine Pflänzchen in Blumentöpfe

VC: Als „Leiter Anzucht und Ausbildung" sind Sie aber nicht nur für die Entwicklung von Pflanzen verantwortlich...

NK: Das stimmt, wir beschäftigen aktuell mehrere Azubis: Es macht große Freude und ist eine wunderbare Aufgabe, ihnen etwas beibringen zu dürfen – fachlich und menschlich. Anders als in anderen Branchen haben wir auch keine Nachwuchsprobleme, sondern sogar mehr Bewerbungen, als wir nehmen können.

VC: Gibt es einen bestimmten Turnus, dem Ihre Tätigkeit folgt?

NK: Das gesamte Stadtgebiet wird jährlich zweimal komplett neu bepflanzt. Je 60.000 Pflanzen an „Beet- und Balkonware", so heißt es offiziell. Im Mai kommen die Blumen für den Sommer: Tagetes, Salvien und mehr, alles möglichst bienenfreundlich. Im Oktober setzen wir die Zwiebeln für die Blumen, die im Frühjahr aufgehen: Hornveilchen, Vergissmeinnicht... Diese ganzen Pflanzen werden zuvor von uns aufgezogen.

Norbert Klein beim Arbeiten an einem Blumenbeet im Hofgarten

VC: Sie sind also der Zeit stets voraus?

NK: (Lacht.) Ja, um ein halbes Jahr, wenn man´s genau nimmt. Wenn etwa im Winter überall Schnee liegt, blüht´s bei uns im Gewächshaus schon.

VC: Wo in der Stadt kann man denn das, was Sie tun, bewundern?

NK: An ganz vielen Orten. Zu den Highlights gehören sicher der Platz vor der Basilika St. Lorenz, die Freitreppe in der Fußgängerzone, die Anlagen vor der Residenz und der Hofgarten, der allein etwa die Hälfte aller Pflanzen für uns ausmacht. Sehenswert ist auch die Allgäuer Festwoche, wo wir nicht nur für schöne Blumen und Bäume sorgen, sondern auch für das Lichterfest.

Norbert Klein inmitten der gezüchteten Blumenauswahl

VC: Anderes Thema: Momentan ist ja „Bio" in aller Munde. Was bedeutet das für Sie in der täglichen Arbeit?

NK: Für uns ist das Thema schon seit vielen Jahren ganz weit oben. Zum Beispiel sind wir stolz darauf, ohne Torf zu arbeiten, der ja im Anbau viel CO₂ freisetzt. Im Pflanzenschutz vermeiden wir Chemie und arbeiten lieber mit Nützlingen wie Marienkäfern oder Raubmilben, also mit tierischen Gegenspielern von Schädlingen. Das bedeutet, wir könnten von unseren eigenen Pflanzen bedenkenlos runterbeißen. (Lacht.)

Mitarbeiter der Stadtgärtnerei beim Verladen eines Autos

VC: Wie haben Sie eigentlich Ihre Liebe zum Beruf entdeckt?

NK: Die Eltern eines Grundschulfreunds hatten eine Gärtnerei, das hat mich schon als Kind begeistert. Also habe ich eine Gärtner-Lehre gemacht und bin bei dem Job geblieben. Für mich ist es Hobby und Beruf in einem, besonders toll ist die Abwechslung: Wir kümmern uns ja nicht nur um die ganzen Grünanlagen, sondern gestalten auch Sträuße und Blumendekos für öffentliche Veranstaltungen, Feste oder Jubiläen. Da haben wir viele Gestaltungsspielräume.

Das Team der Stadtgärtnerei posiert für ein Foto im Gewächshaus

VC: Sie selbst arbeiten seit über 15 Jahren bei der Stadt Kempten – nochmal Lust auf eine Veränderung?

NK: (Lacht.) Eigentlich nicht, ich bin mit meinem Job und auch dem Leben hier sehr zufrieden. Ich wohne ja nur gute drei Kilometer von meinem Arbeitsplatz entfernt und sehe daher täglich, was unser Team leistet. Was auch sehr guttut, ist das Feedback der Menschen vor Ort, da erhalten wir viel Lob und Unterstützung, auch von Seiten des Oberbürgermeisters und der Verwaltung: Das ist wohltuend und bestätigt uns in unserer Arbeit.

Eine Hummel im Landeanflug an eine Blume
Norbert Klein

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Norbert Klein beim Schneiden eines Baumes an der Orangerie

Max Reger

Blumen sind das Lächeln der Natur. Es geht ohne sie, aber nicht so gut.