<< Hinweis >>
Die Erasmuskapelle bleibt in der Woche vom 18. bis einschließlich 22. November 2024 geschlossen.
Die Erasmuskapelle bleibt in der Woche vom 18. bis einschließlich 22. November 2024 geschlossen.
Wohl kaum ein Gebäude diente über die Jahrhunderte so vielen verschiedenen Zwecken wie die ehemalige Erasmuskapelle. Heute ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich und zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Kempten. Sie beheimatet nicht etwa ein Gotteshaus, sondern gibt als Schauraum Erasmuskapelle multimedial aufbereitet spannende Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Stadt.
23 Stufen führen vom St.-Mang-Platz hinab in den unterirdischen Schauraum Erasmuskapelle. Dort erwartet Sie ein besonderes Erlebnis: Die Mauern werden mit stimmungsvoller Beleuchtung, Projektionen und Hörbildern zum Sprechen gebracht. In einer mitreißenden Multivisionsshow werden fast acht Jahrhunderte Stadtgeschichte thematisiert, worin auch das Gebäude selbst eine große Rolle spielt. Nach der Show bleibt genügend Zeit, sich im Raum umzuschauen. Statt konventionellen Vitrinen gibt es einen Monitortisch, der Funde der Ausgrabungen präsentiert und Erläuterungen dazu auf einem Bildschirm preisgibt. Zudem sind unter anderem Brandspuren sowie Reste von Wandmalereien zu entdecken und an der Ostwand offenbaren zwei Öffnungen Einblicke in das dahinterliegende Beinhaus.
Im Lauf der Zeit erfüllte die Erasmuskapelle verschiedene Zwecke und in ihrer Baugeschichte ist eng mit der Stadtgeschichte verknüpft. Erbaut wurde sie im 13. Jahrhundert als Friedhofskapelle mit Beinhaus. Nach einem Brand und mehreren baulichen Veränderungen wurde sie ab 1557 zu Leinwandschauhaus, Weinkeller und Trinkstube umfunktioniert. 1664 wurde ein Schmalzwaaghaus angebaut und 1857 ihr Abbruch beschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde beim Bau eines Bunkers zufällig das im Boden verbliebene Gemäuer entdeckt. Ab 1988 fanden archäologische Untersuchungen statt, die 2003 etwa 500 mittelalterliche Bestattungen und 2008 das gut erhaltene Untergeschoss der Kapelle zu Tage förderten.
2009 beschloss daraufhin der Stadtrat, die ehemalige Kapelle zum Schauraum Erasmuskapelle umbauen zu lassen. Der Bau des unterirdischen Schauraums Erasmuskapelle unter Bewahrung der Originalteile stellte eine architektonische und technische Herausforderung dar. Auch der Zugang war nicht leicht zu schaffen, ohne viel Originalsubstanz zu zerstören. So ragt nun ein moderner Eingang aus Beton und Glas aus der ansonsten mit hellem Kies belegten Freifläche des St.-Mang-Platzes empor. Bei genauem Hinsehen ist zwischen den Kieselsteinen auf dem Platz ein Bronzeband zu erkennen, welches die Umrisse der unterirdischen Kapelle skizziert und eine Bronzeplatte markiert die Stelle der neuen Gruft.
Der Zutritt in den Schauraum Erasmuskapelle ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Tickets können Sie sowohl vor Ort erwerben als auch vorab online: Tickets vor Ort sind in der Mang-Box in der Südhalle der St.-Mang-Kirche erhältlich. Online erhalten Sie Ihre Tickets im Erlebnis-Shop.
Kostenloser Eintritt
Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in die Kemptener Museen und damit auch der Besuch im unterirdischen Schauraum Erasmuskapelle samt Führung frei.
Allwetter-Tipp
Der unterirdische Schauraum Erasmuskapelle ist bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. An heißen Sommertagen verschafft ein Besuch dort nicht nur neues Wissen, sondern auch angenehme Abkühlung.
Service vor Ort
Alle Informationen zu Führungen auch vor Ort:
MangBox (Südhalle St.-Mang-Kirche)
St.-Mang-Platz 4
87435 Kempten (Allgäu)
Telefon: 0831 2525-1725
Alle wichtigen Informationen und Hinweise zu Ihrer Anreise nach Kempten, den Parkmöglichkeiten vor Ort, den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie der Mobilität in Kempten und dem Allgäu finden Sie auf den jeweiligen Seiten.